Semmelrodt, Franziska (2013) Modellierung klinischer Prozesse und Compliance Regeln mittels BPMN 2.0 und eCRG. Masters thesis, University of Ulm.
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Abstract
Die Kooperationen zwischen verschiedenen Organisationsbereichen verursachen eine Vielzahl an komplexen Strukturen und Prozessen in medizinischen Einrichtungen. Daher sind eindeutige und klar formulierte Strukturen und Prozesse für Kliniken essentiell. Sinnvoll ist es, die Prozesse mit einer standardisierten Prozessmodellierungssprache abzubilden. Die standardisierte Beschreibung von Prozessen verfolgt mehrere Zielsetzungen. Erstens bieten insbesondere grafische Prozessmodelle fachlichen Anwendern sowie Anwendungsentwicklern eine grafische Basis für die gemeinsame Kommunikation. Zweitens lassen sich Prozessdokumentationen zur ISO-Zertifizierung und damit zum Qualitätsmanagement nutzen. Die Bedeutung des Business Process Managements wird zur Risikominimierung der Geschäftsprozesse demnach weiterhin zunehmen. Drittens werden Prozesse definiert, um Gesetzen und Vorschriften im Rahmen des Compliance Managements Rechnung tragen zu können. Das Stichwort Compliance ist im klinischen Umfeld hochrelevant. Zur Einhaltung von Compliance werden Compliance Regeln definiert. Zum einen können Compliance Regeln unternehmensinterne Vorgaben (z.B. Qualitätsanforderungen, Hygienestandards) umfassen und zum anderen von externer Seite (z.B. Deutscher Corporate Governance Kodex, Basel II, Sarbanes-Oxley Act) vorgegeben werden. Unter Business Process Compliance wird der Ablauf von Geschäftsprozessen im Einklang mit eben solchen Compliance Regeln verstanden. Da ein Verstoß gegen gesetzliche Vorgaben, aber auch unternehmensinterne Bestimmungen, sowohl ein hohes wirtschaftliches Risiko birgt, als auch zu gravierenden Reputationsverlusten führen kann, ist die Einhaltung solcher Compliance Regeln in Kliniken von hoher Bedeutung.
In dieser Masterarbeit wird daher die Dokumentation klinischer Prozesse durch die standardisierte Prozessmodellierungssprache Business Model and Notation 2.0 (BPMN 2.0) und die Bedeutung ableitbarer Compliance Regeln mittels extended Compliance Rule Graphs (eCRG) untersucht und bewertet. Dazu werden verschiedene klinische Prozesse der Ulmer Frauenklinik betrachtet, welche als Prozessdokumentationen im Rahmen einer Fallstudie von 1996 vorliegen. Diese klinischen Prozesse werden bisher durch eine objektorientierte Modellierung bzw. Ereignisprozessketten (EPK) visualisiert und analysiert. In dieser Masterarbeit werden sie auf den aktuellen Standard BPMN 2.0 übertragen. Dies basiert auf einer Ist-Analyse der Prozessdokumentationen. Welche außerdem zur Abbildung der Organisationsstruktur der Klinik und einer Einordnung der Prozesse in die Organisationsstruktur führt. Dabei werden die beteiligten Organisationsbereiche für die einzelnen klinischen Prozesse sichtbar. Die Prozessmodelle betreffen dabei Abläufe der Klinik wie z.B. den Ablauf einer Laboruntersuchung oder einer Operation bzw. einer ambulanten Chemotherapie oder radiologischen Untersuchung. Außerdem werden die in den Erläuterungstexten enthaltenen Compliance Regeln erfasst und mittels eCRG modelliert. Unter anderem wird erörtert, ob die Compliance Regeln mithilfe von eCRG ausreichend modellierbar sind. Daneben wird eine Evaluation der grafischen Modellierung vorgenommen.
Item Type: | Thesis (Masters) |
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Subjects: | DBIS Research > Master and Phd-Thesis |
Divisions: | Faculty of Engineering, Electronics and Computer Science > Institute of Databases and Informations Systems > DBIS Research and Teaching > DBIS Research > Master and Phd-Thesis |
Depositing User: | David Knuplesch |
Date Deposited: | 21 Jan 2014 19:59 |
Last Modified: | 28 Jan 2014 23:26 |
URI: | http://dbis.eprints.uni-ulm.de/id/eprint/1013 |