Analyse und Überführung von Softwareentwicklungsprozessen in die standardisierte BPMN Notation

Die wirtschaftliche Bedeutung des Bereiches Software nimmt in den letzten Jahren immer mehr zu. Dadurch steigen auch die Anforderungen, die im Bezug auf Komplexität, Funktionalität und Qualität an Softwaresysteme gestellt werden. Um die Entwicklung solch komplexer Systeme beherrschbar zu machen und diese zu organisieren, werden
seit geraumer Zeit verschiedene Modelle entwickelt nach denen Entwickler vorgehen können. Es gibt Modelle, wie das V-Modell XT und der Rational Unified Process (kurz: RUP),
die den Entwicklern detaillierte Vorgehensweisen mit genauen Arbeitsanweisungen bereit stellen. Dann gibt es Modelle, wie der Open Unified Process (kurz: OpenUP), dieser
enthält nur die Kernbestandteile des RUP und ist für kleine, eher agile Projekte mit kleineren Teams geeignet. Andererseits gibt es die Agile Softwareentwicklung. Dabei sollen Entwickler kreativ arbeiten können und nicht von Verwaltungsaspekten gebremst werden. Ein Beispiel hierfür ist der Scrum Prozess. Die Einarbeitung und der Vergleich solcher Softwareentwicklungsmodelle ist allerdings schwierig, da sie sich stark unterscheiden und in unterschiedlichen Notationen präsentiert werden. Eine Überführung solcher Modelle in eine standardisierte Notation ist somit wünschenswert. Geeignet hierfür erscheint
die standardisierte BPMN 2.0 Notation. Diese wird von vielen Unternehmen genutzt und ermöglicht die Modellierung kurzer, ausdrucksmächtiger Modelle, die in Process
Engines ausführbar sind. Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich deshalb mit der Analyse und Überführung von Softwareentwicklungsprozessen in die standardisierte BPMN 2.0 Notation am Beispiel von drei sehr unterschiedlichen Modellen, dem V-Modell XT, dem OpenUP und dem Scrum Prozess. Diese werden vorgestellt, auf ihre Überführbarkeit
in die BPMN 2.0 Notation analysiert und anschließend in dieser weitgehend modelliert. Dabei werden Probleme bei der Darstellung von Zuständigkeiten, bei der Abbildung
von Ergebnissen (Produkten) und bei der Darstellung von Abhängigkeiten deutlich. Zur Lösung dieser Probleme werden Erweiterungen für die BPMN Notation vorgeschlagen
und die Prozesse werden mit Hilfe dieser Erweiterungen möglichst weitgehend in der BPMN 2.0 Notation modelliert.