Untersuchung, Vergleich und Bewertung existierender Ansätze zur Leistungsbewertung von Geschäftsprozessen

Um Geschäftsprozesse zielgerichtet verbessern zu können, muss zunächst deren Leistung bewertet werden können. Darauf aufbauend lassen sich dann Verbesserungsmassnahmen festgelegen und deren Umsetzung durch eine kontinuierliche Leistungsbewertung der Geschäftsprozessen überwachen. Im Rahmen dieser Diplomarbeit werden Ansätze sowie Werkzeuge untersucht, bewertet und verglichen mit denen sich eine Leistungsbewertung von Geschäftsprozessen, die von prozessorientierten Informationssystemen ausgeführt werden, realisieren lässt. Dazu erfolgt zuerst die Erarbeitung einer Taxonomie für aktuelle Schlagwörter die im Zusammenhang mit der Leistungsbewertung von Geschäftsprozessen genannt werden. Die Grundlage für die Leistungsbewertung von Geschäftsprozessen bilden Leistungsindikatoren. Diese lassen sich klassifizieren und es werden bestimmte Anforderungen an sie gestellt. Darauf aufbauend existieren Ansätze zur problemspezifischen Bewertung von Prozessen. Einige werden in der Diplomarbeit vorgestellt. Beim Balanced Scorecard Ansatz werden
Leistungsindikatoren eingesetzt um Ziele für Veränderungen festzulegen. Durch die Ermittlung von Ist-Werten der Leistungsindikatoren wird die Zielerreichung kontrolliert. Im Six Sigma Ansatz beschreiben Leistungsindikatoren die gegenwärtige Leistungsfähigkeit eines Geschäftsprozesses. Mit Leistungsindikatoren werden bei Six Sigma die durch Verbesserungsmassnahmen zu erreichenden Ziele präzisiert. Der Erfolg der Verbesserungsmassnahmen wird
durch die Ist-Wert Bestimmung der Leistungsindikatoren, die die Ziele beschreiben, überprüft. Die Prozesskostenrechnung ermittelt Ist-Werte für Leistungsindikatoren die sich auf Kosten beziehen. Beim Prozessbenchmarking beschreiben Leistungsindikatoren die Leistungsfähigkeit von Prozessen. Diese Prozesse werden dann miteinander verglichen. Zur Visualisierung ermittelter Ist-Werte von Leistungs-indikatoren und daraus gewonnenen Informationen existieren auf dem Markt viele Werkzeuge. Stellvertretend dafür, wird im Rahmen der Diplomarbeit der Business Objects Dashboard Manager kurz beschrieben. Die Bereitstellung von Informationen zur zielgerichteten Steuerung von Prozessen ist Aufgabe des Prozesscontrollings. Dazu muss ein System etabliert werden, mit dem sich Leistungsindikatoren für Geschäftsprozesse festlegen lassen. Ein Verfahren zur Erstellung eines solchen Systems wird in der Diplomarbeit vorgestellt. Die Grundlage für die Ermittlung der Ist-Werte
von Leistungsindikatoren bilden die von prozessorientierten Informationssysteme zur Laufzeit aufgezeichneten Echtdaten. Für das Aufzeichnungsformat dieser Echtdaten gibt es einen
Vorschlag der WFMC der beschrieben wird. Zusätzlich existiert ein neuer Ansatz für das Aufzeichnungsformat von Laufzeitinformationen der speziell unter Controlling-Gesichtspunkten entwickelt wurde. Die Bestimmung der Ist-Werte von Leistungsindikatoren erfolgt durch die Auswertung dieser Laufzeitinformationen. Dies geschieht mit Prozessmonitoring-Werkzeugen. Für die Bewertung dieser, werden verschiedene Bewertungskriterien definiert. Im Rahmen der Diplomarbeit werden der ARIS Process Performance Manager, der IBMWebSphere Business Integration Monitor, das Business Activity Monitoring Rahmenwerk des BizTalk Servers 2004 und ADOscore vorgestellt und bewertet. Zudem erfolgt ein Vergleich der Werkzeuge. Weitere in der Diplomarbeit vorgestellte Prozessmonitoring-Werkzeuge sind von webMethods und von FileNet. Zum Abschluss der Diplomarbeit wird der Process Mining Ansatz erwähnt, mit dem die Funktionalität der Prozessmonitoring-Werkzeuge erweitert werden kann.